Servus, liebe Stickfamilie!
Ein neues Jahr klopft an die Tür und wie jedes Jahr fragen sich die Menschen: wie mache ich das Beste draus? Wie kann ich meine Neujahrsvorsätze 2021 einhalten? (…und was sind überhaupt meine Vorsätze?) Selbst eine alte Grantscherben wie ich ist zum Jahreswechsel doch ein bisserl positiv – (und mit dem Alter kommt Weisheit!) – also plauder ich gern ein bisserl aus dem Stickkisterl. Und falls ihr noch nicht wisst, wie ihr euer Weihnachtsgeld anlegen wollt? Macht’s keine Spampanadeln und investiert’s in eure Zukunft, Kinder!
Neujahrsvorsatz #1 für 2021
Kochen lernen
Es ist ja eine Schande, dass Haushaltsführung nicht mehr in der Schule unterrichtet wird. Vor allem in diesem Jahr ist vielen jungen Leuten aufgefallen, dass zum Zu-Hause-Essen nach ein paar Wochen doch ein bisserl mehr gehört als eine Gabel, eine Plastikfolie und eine Mikrowelle. Selbst die Leni mit ihren Chips und giftgrünen Aludosen hat sich gestern zu mir an die Stickmaschine gesetzt und mich um mein Fleischlaberl-Rezept gebeten!
(Die Geheimzutat? Baldrian.)
Und da es ja jetzt so ausschaut, als würden wir noch ein wenig länger zu Hause hocken, würde ich empfehlen, euer Weihnachtsgeld in ein richtiges Kochbuch, ein gutes Messer und eine ordentliche Schürze zu investieren. Viele Leute unterschätzen ja Schürzen und stehen nackig in ihrer Alltagskleidung in der Küche, aber wie mein Großvater, der Hofkoch der K.u.K. Hofmundküche, immer gesagt hat: „Eine guate Schürze macht den Kuchlbär zum Kuchlkini.“
Großpapa Franz, der Kuchl-Opa, war ein Charakter. Er hatte ein System und eine unmenschliche Sammelwut. Jedes Jahr am 1. Januar ging er zur Schneiderin hinterm Stephansdom und ließ sich eine neue Schürze anfertigen. „Das ist mein Talisman,“ erklärte er mir einmal stolz, während er seine alte Schürze zu ihren Vorgängerinnen auf den Dachboden legte. Der Trick dabei war die feine Stickerei auf der Brust: eine Jahreszahl, um den Beginn einer neuen kulinarischen Ära zu feiern.
„Streich nur einmal drüber, Meister, dann schwellen deine Lebensgeister!“ Das war sein Motto und wir Folgegenerationen haben seine Weisheit natürlich mit an Bord genommen. Also, falls du nach dem perfekten Geschenk für einen Kochanfänger suchen: wie wäre es mit einer personalisierten Schürze?
Oh, und falls du selbst der Kochanfänger bist? Wie sagt die Leni so schön: Treat yourself, king.
(oder neidig, weil wir seine Idee gefladert haben. Eins von beiden.)
Und am allerwichtigsten: macht’s euch keinen Stress, Kinder. Neujahrsvorsätze für 2021 sind schön und gut, aber wenn’s hart auf hart kommt, leben wir, um zu schlummern, zu schlemmen, und zu schlawinern – dafür stehen* wir auf der Stickinsel, vor allem in Jahren wie diesen!
Also: pfiat eich und passt’s auf euch auf,
eure Stick-Omi Otti
(*oder eher liegen)
